Mühltal braucht ein taugliches Verkehrskonzept

Die Diskussion um die Stiftstraße in Nieder-Ramstadt hat gezeigt: Angesichts der aktuellen Probleme ist ein integriertes Verkehrskonzept für Mühltal unabdingbar.

Die Gemeinde Mühltal hat vor Jahren das Planungsbüro Habermehl & Follmann mit der Erstellung eines Verkehrsgutachtens beauftragt. Eine Einbahnstraßenregelung in der Stiftstraße war eines der Empfehlungen aus diesem Gutachten.

Seit dem ist neben dem fließenden Verkehr auch der ruhende Verkehr immer mehr zum Problem geworden. Parkende Autos verengen Straßen und führen dazu, dass Entsorgungsfahrzeuge und Rettungsdienste in ihrer Arbeit behindert werden und auch der ÖPNV eingeschränkt wird. Gleichzeitig beschweren sich Anwohner über Parkplatznot. Bereits der Wegfall einer geringen Anzahl von Stellplätzen führt zu erheblichen Irritationen.

Das zeigt, dass in vielen Straßen die Parkplätze auf den eigenen Grundstücken für den Fahrzeugbestand nicht ausreichend bemessen sind oder für KFZ nicht mehr zur Verfügung stehen. Die Situation wird sich noch verschärfen, da die Gemeindevertretung die bei Neu- und Umbauten zu schaffende Stellplatzanzahl im Vorgriff auf eine erwartete Verkehrswende im Interesse der Investoren deutlich gesenkt hat.  

Das Thema Verkehr ist eines der zwölf Themenfelder des IKEK -Prozesses. Im Rahmen von IKEK muß ein Verkehrskonzept zumindest für die besonders belasteten Ortsteile erstellt werden. Idealerweise sollte ein Interessenausgleich zwischen den Anforderungen des fließenden Verkehrs an den öffentlichen Straßenraum und dem Bedarf nach Nutzung desselben Straßenraumes als privater Parkraum gefunden werden.

Neben den etablierten Planungsbüros bieten immer mehr Universitäten Beratungsleistungen für Verkehrskonzepte an. Wir sollten einem geeigneten Lehrstuhl und seinen Doktoranden/Doktorrandinnen bzw wissenschaftlichen Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen die Möglichkeit geben, zusammen mit den Bürgern eine Lösung dieses Interessenkonflikts zu erarbeiten. Moderne städtebauliche Konzepte können dabei berücksichtigt werden.

Die FDP-Fraktion hat in diesem Sinne einen Antrag für die Gemeindevertretung am 29. September gestellt.

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