Es gibt in Mühltal eine Firma, die aktiv die Verkehrswende vorantreibt. Eine Firma, die einen großen Teil der Energie mit eigener Photovoltaikanlage erzeugt und die zusammen mit dem Forst 1.000 Bäume in Mühltal pflanzen lässt. Die noch nicht damit zufrieden ist, dass „nur“ 35% der Mitarbeiter mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, obwohl im Schnitt der anderen Unternehmen nur 9% der Mitarbeiter das nutzen. Das alles mit dem Ziel, den ökologischen Fußabdruck möglichst gering zu halten.
Diese Firma setzt sich intensiv für das Gemeinwohl ein, durch Gewerbesteuerzahlungen in Millionenhöhe und auch direkte Förderung wie Zuschüsse zur PumpTrack-Strecke oder auch für Fahrradboxen am Bahnhof. Jede Gemeinde kann sich glücklich schätzen, einen solchen ökologischen Vorzeigebetrieb auf ihrem Gebiet zu haben.
Diese Firma heißt Riese&Müller und ist wirtschaftlich ausgesprochen erfolgreich. Auch wir Mühltaler können stolz darauf sein, dass Mühltal mit den High-Tech-Fahrrädern aus dem Hause R&M einen wichtigen Beitrag für die Klimawende in Deutschland leistet: Viele Kunden ersetzen ihr Auto mit einem R&M-Lastenrad „Made in Mühltal.“
Der Erfolg bringt es mit sich, dass weitere Produktions- und Forschungsgebäude benötigt werden. Diese sollen auf den bisherigen Parkflächen errichtet werden. Das bedeutet für Mühltal noch mehr Arbeitsplätze, noch mehr umweltpolitisch gute Gewerbesteuereinnahmen. Das bedeutet aber auch, dass die Gemeinde schnell und unbürokratisch einen neue Parkplatzfläche zur Verfügung stellen muss.
Das ist gelungen: Auf der anderen Seite der Bundesstraße gibt es eine Ackerfläche, die ursprünglich für die Errichtung eines neuen Wertstoffhofes vorgesehen war. Die Fläche liegt direkt neben der Erweiterungsfläche der Kläranlage, die bereits vom Abwasserverband gekauft wurde. Die Gemeinde verzichtet auf den Wertstoffhof an dieser Stelle, R&M finanziert die erforderlichen Brücken, Mühltal erhält einen neuen Fahrradweg, der Abwasserverband erhält eine kostenlose Zufahrt zur geplanten 4. Klärstufe. Die Gegner des Projektes stellen diese einfache Ackerfläche, die eh bebaut werden würde, romantisierend als eine Modau-Aue dar. Aber Acker bleibt Acker.
Der Parkplatz selbst wird so gestaltet, dass er weniger als 10% versiegelte Fläche hat. Auf mindestens 90% kann das Wasser ungehindert versickern. Es werden über 100 Bäume gepflanzt sowie naturnahe Hecken angelegt, sodass aus dem Ackerland ein Gelände mit einem hohen ökologischen Wert entsteht. Da ist es verständlich, dass auch der BUND -Bund für Umwelt- und Naturschutz- eine positive Stellungnahme vorbereitet.
Die Welt könnte so schön sein – wenn nicht plötzlich eine Allianz von Fuchs, SPD und Teile der Grünen in alte Vorurteile gegen Industrie und Gewerbe zurückfallen würden. Sie fordern die erneute Prüfung von Alternativen, obwohl der Planer diese schon vor Monaten den Fraktionen vorgestellt hatte. Vorgeschlagen wird wieder der Bau eines Parkhauses. Mit 400 Plätzen wäre dies so monumental wie das große Parkhaus hinter dem Bahnhof in Darmstadt.
Die FDP meint: Mit durchsichtigen Umwelt-Argumenten versuchen Fuchs, SPD und Teile der Grünen die Expansion eines Vorbildunternehmens wie R&M in Mühltal zu verhindern. Denn eines ist klar: Wenn R&M die neuen Fertigungseinrichtungen nicht in Mühltal bauen kann, wird der Neubau in einer Nachbargemeinde stattfinden.
Mitglieder von FUCHS streben jetzt sogar ein Bürgerbegehren gegen diesen Parkplatz an. Wenn mehr als 1.000 Bürger diese Initiative unterstützen, wird mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit R&M auch den Firmensitz von Mühltal weg verlegen. Das würde nicht nur dem Image von Mühltal, sondern auch der finanziellen Kraft erheblichen Schaden zufügen.
Es ist das gute Recht eines jeden Bürgers, einen Bürgerentscheid anzustreben oder diesen zu unterstützen. Mit diesem Recht geht eine große Verantwortung einher. Die FDP bittet alle Bürger: Unterstützen Sie diese Initiative nicht mit Ihrer Unterschrift. Diese Initiative schadet dem Umweltgedanken und sie schadet Mühltal.
Sich auf die gerade stattfindende Klimawende vorzubereiten und gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck zu verringern ist das Gebot der Stunde. Das ist hartes Geschäft, das viele Ressourcen bindet. Ein Unternehmen, das gerade dieses als Firmenziel fördert aus romantisierenden Umweltgründen verhindern zu wollen, da sollte Fuchs, SPD und Teilen der Grünen die Rote Karte gezeigt werden.
FDP-Fraktion Mühltal