Mühltaler Eltern sind beunruhigt: Bekommt ihr Kind einen Platz in einer der Mühltaler Kinderbetreuungseinrichtungen oder nicht? Dabei gehört die Schaffung ausreichender Kinderbetreuungsplätze zu den Grundaufgaben jeder Gemeinde. Auch für die Freien Demokraten ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein wichtiges Ziel. Stehen zu wenige Plätze zur Verfügung, hat das erhebliche Nachteile für die berufliche Entwicklung -und meistens sind die Frauen die Leidtragenden.
Die aktuellen Daten der Verwaltung zeigen: Die Unruhe ist begründet. Der Finanzbereich hat jetzt eine Berechnung vorgelegt, dass in den nächsten 12 Monaten ca. 100 Plätze im sogenannten Ü3-Bereich (Kinder älter als 3 Jahre) fehlen, wenn nicht durchgreifend gehandelt wird. Erneut erleben damit alle, dass der zuständige Fachbereich seine Aufgabe, eine vorausschauende Planung zu erarbeiten, nicht erbracht hat. Statt eines geplanten Vorgehens müssen nun Notlösungen gefunden werden. Die FDP fordert, dass dieses wiederholte Planungsversagen Konsequenzen haben muss.
Das Problem liegt nun auf dem Tisch – die Eltern erwarten zu Recht eine schnelle und schlüssige Antwort, wie Politik und Verwaltung in Mühltal das lösen möchte. Bürgermeister Muth hat nun zusammen mit seinem Baubereich ein Notprogramm mit kreativen Lösungen vorgestellt. Das finden wir nun wiederum gut. Wie sieht das Not-Programm aus?
Ab November (Oktober) 2021 wird es nach Aussagen des Bürgermeisters 60 Naturkindergartenplätze geben, 20 in Nieder-Beerbach und 40 in Trautheim. Ab Januar/Februar werden im Haus Arche drei Gruppen eingerichtet werden können. Insgesamt können damit kurzfristig ca. 100 bis 120 zusätzliche Betreuungsplätze geschaffen werden, die quantitativ den Bedarf der nächsten 12 Monate decken werden. Die Daten zeigen, dass ab 2022 für einige Jahre kein weiterer Zuwachs zu erwarten ist.
Das aus den 70er-Jahren stammende Haus Arche steht nur für einige Jahre zur Verfügung. Deshalb sieht das Konzept der Verwaltung vor, in zwei Jahren mit dem Bau einer weiteren Kindertagesstätte zu starten. Die FDP fordert, dass diese Kindertagesstätte nicht in Nieder-Ramstadt, sondern in Frankenhausen/Waschenbach gebaut wird. Kurze Beine, kurze Wege zur KiTa ist da das Motto.
Die Freien Demokraten unterstützen dieses Notprogramm, da es in der Lage ist, allen Kindern einen KiTa-Platz zu bieten. Sie weisen aber auch darauf hin, dass bei rechtzeitiger Planung kein Notprogramm notwendig gewesen wäre. Aber die Vergangenheit ist nicht mehr zu ändern. In einem nächsten Schritt muss gemeinsam mit Eltern und Kindergartenleitung erreicht werden, dass auch die erforderlichen Betreuungszeiten angeboten werden können. Dabei wird leider in einigen Fällen auch ein Wechsel der KiTa erforderlich sein. Die Naturkitas dürfen derzeit nur bis zu 6 Stunden öffnen. Nur mit dieser Einschränkung war die Genehmigung so schnell erreichbar
Gut, dass jetzt eine konkrete und schnell umsetzbare Lösung auf dem Tisch liegt. Auf Antrag der SPD, deren Sprecherin die Schaffung der Naturkindergärten ablehnte, wurde in der letzten GVE beschlossen, dass jetzt und sofort ein weiterer Kindergarten gebaut werden müsse. Die FDP kritisiert dieses Vorgehen: Einerseits würden die 60 Naturkita-Plätze entfallen. Andererseits wird aufgrund der Engpasssituation bei Bauleistungen jedes gleichzeitig betriebene neue Vorhaben die Fertigstellung des Groß-Kindergartens am Dornberg verzögern. Das darf nicht passieren. Und kurzfristig steht nur ein Grundstück gegenüber der Feuerwehr in Nieder-Ramstadt zur Verfügung. Dieses Gelände wird von vielen als kritisch angesehen und würde eine ortsnahe KiTa in Frankenhausen verhindern.
Das Konzept der Freien Demokraten ist klar: Künftige Planungsfähigkeit des zuständigen Fachbereiches sicherstellen, Notprogramm der Verwaltung unverändert umsetzen, Grundstück in Frankenhausen finden und dort bedarfsnah einen weiteren Kindergarten errichten.